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 +====== Kiffen im Zug ======
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 +Eine Zugfahrt von Bern nach Zürich. Ich sitze im Raucher, drehe eins und rauche an. Während ich mit meiner Begleitung diskutiere, dringt der Rauch durch das Raucherabteil und plötzlich ein Aufschrei: «Geht es euch eigentlich noch, einen Joint zu rauchen in Anwesenheit eines Kindes!» Zornesrot blickt ein Mann zu uns herüber, nimmt sein Kind bei der Hand und verlässt das Raucherabteil, während ich ihn verdutzt frage: «Wo ist denn eigentlich das Problem?» Doch er will mit sich nicht diskutieren lassen und ist weg.
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 +Merkwürdige Leute gibt es. Da nehmen sie ein Kind mit in den Raucher, rauchen vor diesem Kind Zigaretten und sind empört, wenn andere Düfte als ausschliesslich Tabak herumwehen. Was hat ein Kind eigentlich im Raucher zu suchen? Wieso raucht ein Erwachsener in Anwesenheit seines Kindes? Wo ist der Unterschied im Rauch eines Joints zum Rauch einer Zigarette? Wäre das Rauchen eines Stumpens auch Anlass für einen Ausraster?
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 +Gerne hätte ich mit dem erregten Herrn diese Fragen diskutiert. Er hat es vorgezogen, einfach hässig wegzugehen. Kiffen ist halt schon der Sündenbock für sehr vieles. Viele Menschen können sich offensichtlich daran aufrichten, dass sie nicht kiffen. Sie müssen sich dann nicht mehr eingestehen, dass sie vielleicht auch gesundheitsschädigende Abhängigkeiten haben. Es sterben an keiner Droge mehr Menschen als an Zigaretten, keine andere psychoaktive Substanz hat mehr Krankheiten zur Folge als der Rauch aus Tabak.
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 +Auch Kinder müssen sich früher oder später damit auseinandersetzen, dass Erwachsene und auch Jugendliche ungesunde Tätigkeiten durchführen. Eltern müssen ihre Kinder sicher schützen, aber genauso auch darauf vorbereiten, dass es sehr viele Drogen gibt, dass sie von vielen konsumiert werden, dass sie gesundheitliche Schäden verursachen und dass man auch Nein sagen darf.
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 +Wenn man aber sein Kind in den Raucher mitnimmt, vor ihm raucht und dann einfach die Kiffenden als die Bösen hinstellt, tut man seinem Kind sicher keinen Gefallen.
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 +//Dieser Artikel stammt noch aus der schönen Zeit, als Kiffen im Zug fast ungestört möglich war.//
  
Zuletzt geändert: 1970/01/01 01:00

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