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 **THC ist eine potente Substanz: Sie hat eine Wirkung auf die menschliche Psyche. Vor allem bei hohen Dosen können auch unangenehme Effekte auftreten. Der Artikel möchte einige Begriffe klären und die Wahrscheinlichkeit der möglichen Probleme aufzeigen.** **THC ist eine potente Substanz: Sie hat eine Wirkung auf die menschliche Psyche. Vor allem bei hohen Dosen können auch unangenehme Effekte auftreten. Der Artikel möchte einige Begriffe klären und die Wahrscheinlichkeit der möglichen Probleme aufzeigen.**
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 In den Medien liest man immer wieder, dass Cannabis zu dauerhaften Geisteskrankheiten führen kann. Selbst gelegentlicher Konsum soll bei Jugendlichen psychische Schäden verursachen. Dazu gehören toxische Psychosen, Panikattacken, Flashbacks, Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Persönlichkeitsveränderungen, Paranoia und unkontrollierte Aggressionsausbrüche. In diesem Artikel soll auf den Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Psychosen, speziell der schizophrenen Psychose, eingegangen werden. In den Medien liest man immer wieder, dass Cannabis zu dauerhaften Geisteskrankheiten führen kann. Selbst gelegentlicher Konsum soll bei Jugendlichen psychische Schäden verursachen. Dazu gehören toxische Psychosen, Panikattacken, Flashbacks, Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Persönlichkeitsveränderungen, Paranoia und unkontrollierte Aggressionsausbrüche. In diesem Artikel soll auf den Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Psychosen, speziell der schizophrenen Psychose, eingegangen werden.
  
-==== Zum Begriff Psychose ====+===== Zum Begriff Psychose =====
  
 Der Begriff Psychose bezeichnet eine Gruppe schwerer psychischer Störungen, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen. Die Psychosen können in die Untergruppen Organische Psychosen, Psychosen des schizophrenen Formenkreises und affektive Psychosen eingeteilt werden. In diesem Artikel soll nur auf die Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis eingegangen werden. Der Begriff Psychose bezeichnet eine Gruppe schwerer psychischer Störungen, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen. Die Psychosen können in die Untergruppen Organische Psychosen, Psychosen des schizophrenen Formenkreises und affektive Psychosen eingeteilt werden. In diesem Artikel soll nur auf die Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis eingegangen werden.
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 In den Klassifikationssystemen ICD-10 und DSM-IV wurde der Begriff Psychose quasi abgeschafft. In der offiziellen Nomenklatur dieser Systeme kommt nur noch das Adjektiv psychotisch vor; statt Psychose heisst es nunmehr psychotische Störung. In den Klassifikationssystemen ICD-10 und DSM-IV wurde der Begriff Psychose quasi abgeschafft. In der offiziellen Nomenklatur dieser Systeme kommt nur noch das Adjektiv psychotisch vor; statt Psychose heisst es nunmehr psychotische Störung.
  
-==== Zum Begriff Schizophrenie ====+===== Zum Begriff Schizophrenie =====
  
 Definition und Häufigkeit:  Definition und Häufigkeit: 
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 Wahnvorstellungen, Halluzinationen (üblicherweise akustische Halluzinationen in Form von miteinander sprechenden, Befehle erteilenden oder die Handlungen des Erkrankten kommentierenden Stimmen), seltener Körperhalluzinationen (die auch als leibnahe oder coenesthetische Halluzinationen bezeichnet werden) oder Geschmacks- und/oder Geruchshalluzinationen (olfaktorische Halluzinationen). Ich-Störungen bezeichnen eine Gruppe von Symptomen, die mit einem Verlust der Ich-Grenzen einhergehen. Beispielsweise ist der Kranke davon überzeugt, dass eigene Gedanken laut werden und von anderen gehört werden können, oder er vertritt die Vorstellung, fremde Gedanken lesen zu können. Häufig werden zufällige Ereignisse, zum Beispiel bedeutungslose Gesten zufällig getroffener Personen oder normale Radiomeldungen mit einer Bedeutung für die eigene Person versehen. In diesen Gesten und Meldungen werden dann zum Beispiel verschlüsselte Botschaften gesehen (zum Beispiel von Geheimdiensten), durch die einem etwas mitgeteilt werden soll. Man bezeichnet sie als Wahnwahrnehmungen. Der Wahn selbst ist durch eine objektive Falschheit, die subjektive Gewissheit und die Unverrückbarkeit gekennzeichnet. Das heisst, der Kranke ist keinerlei Argumenten zugänglich und wird unter keinen Umständen von seiner Vorstellungswelt abrücken, und sei sie von aussen betrachtet auch noch so offensichtlich falsch (ver-rückte Sicht der Welt). Wahnvorstellungen, Halluzinationen (üblicherweise akustische Halluzinationen in Form von miteinander sprechenden, Befehle erteilenden oder die Handlungen des Erkrankten kommentierenden Stimmen), seltener Körperhalluzinationen (die auch als leibnahe oder coenesthetische Halluzinationen bezeichnet werden) oder Geschmacks- und/oder Geruchshalluzinationen (olfaktorische Halluzinationen). Ich-Störungen bezeichnen eine Gruppe von Symptomen, die mit einem Verlust der Ich-Grenzen einhergehen. Beispielsweise ist der Kranke davon überzeugt, dass eigene Gedanken laut werden und von anderen gehört werden können, oder er vertritt die Vorstellung, fremde Gedanken lesen zu können. Häufig werden zufällige Ereignisse, zum Beispiel bedeutungslose Gesten zufällig getroffener Personen oder normale Radiomeldungen mit einer Bedeutung für die eigene Person versehen. In diesen Gesten und Meldungen werden dann zum Beispiel verschlüsselte Botschaften gesehen (zum Beispiel von Geheimdiensten), durch die einem etwas mitgeteilt werden soll. Man bezeichnet sie als Wahnwahrnehmungen. Der Wahn selbst ist durch eine objektive Falschheit, die subjektive Gewissheit und die Unverrückbarkeit gekennzeichnet. Das heisst, der Kranke ist keinerlei Argumenten zugänglich und wird unter keinen Umständen von seiner Vorstellungswelt abrücken, und sei sie von aussen betrachtet auch noch so offensichtlich falsch (ver-rückte Sicht der Welt).
  
-==== Zusammenhang Psychose und Schizophrenie ====+===== Zusammenhang Psychose und Schizophrenie =====
  
 Der Begriff Psychose wird oft unkorrekt mit Schizophrenie gleichgesetzt. So wenig die Ursache dieser Störungen bis heute bekannt ist, so heftig wurde in der Vergangenheit kontrovers diskutiert, ob es sich um eine organisch ausgelöste, zum Beispiel genetisch bedingte Krankheit handelt, oder aber um eine auf Probleme zurückzuführende Störung, deren Wurzeln schon in frühester Kindheit zu suchen seien. Aktuell wird üblicherweise davon ausgegangen, dass bei bestehender Anfälligkeit psychodynamische Stressfaktoren (familiäre oder sonstige zwischenmenschliche Probleme, Trennungen, Verlust) zum Ausbruch der Krankheit führen können. Auch bei diesem «Vulnerabilitäts-Stress-Modell» handelt es sich lediglich um eine Arbeitshypothese, die aber beim gegenwärtigen Wissensstand brauchbar erscheint. Eine Sondergruppe bilden drogeninduzierte Psychosen, die über den Wegfall der ursprünglich auslösenden Drogen hinweg andauern und vom Erscheinungsbild eher den schizophrenen als den organischen Psychosen entsprechen. Der Begriff Psychose wird oft unkorrekt mit Schizophrenie gleichgesetzt. So wenig die Ursache dieser Störungen bis heute bekannt ist, so heftig wurde in der Vergangenheit kontrovers diskutiert, ob es sich um eine organisch ausgelöste, zum Beispiel genetisch bedingte Krankheit handelt, oder aber um eine auf Probleme zurückzuführende Störung, deren Wurzeln schon in frühester Kindheit zu suchen seien. Aktuell wird üblicherweise davon ausgegangen, dass bei bestehender Anfälligkeit psychodynamische Stressfaktoren (familiäre oder sonstige zwischenmenschliche Probleme, Trennungen, Verlust) zum Ausbruch der Krankheit führen können. Auch bei diesem «Vulnerabilitäts-Stress-Modell» handelt es sich lediglich um eine Arbeitshypothese, die aber beim gegenwärtigen Wissensstand brauchbar erscheint. Eine Sondergruppe bilden drogeninduzierte Psychosen, die über den Wegfall der ursprünglich auslösenden Drogen hinweg andauern und vom Erscheinungsbild eher den schizophrenen als den organischen Psychosen entsprechen.
  
-==== Psychotische Störungen durch Cannabiskonsum ====+===== Psychotische Störungen durch Cannabiskonsum =====
  
 Es werden so genannte transiente (vorübergehende), länger anhaltende psychotische Episoden (toxische Psychose) und substanzinduzierte Psychosen (z.B. Schizophrenie) unterschieden. Es werden so genannte transiente (vorübergehende), länger anhaltende psychotische Episoden (toxische Psychose) und substanzinduzierte Psychosen (z.B. Schizophrenie) unterschieden.
Zuletzt geändert: 2023/12/22 21:16

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