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Die Tagung hat den Teilnehmern Hoffnung gemacht, dass sich zukünftig das restriktive Regime um den medizinischen Einsatz von Cannabis lockern wird. Leider ist auch die Tendenz zu beobachten, dass die Interessenvertreter der Medizinalcannabis-Branche, seien es nun Forscher, Produzenten oder Ärzte sich stark gegenüber der Verwendung von Cannabis als Genussmittel abgrenzen. Medizinalcannabis soll ja nicht als Vehikel für eine generelle Legalisierung wahrgenommen werden. Leider blenden sie damit die schädlichen Folgen der Prohibition, zu denen auch gesundheitliche Schäden gehören, aus. Die Haltung ist jedoch insofern verständlich, weil sich Forscher und Behandelnde in diesem Bereich immer noch mit Anfeindungen konfrontiert sehen. So musste sich kürzlich Prof. Brenneisen gegenüber Vorwürfen von Seiten der aktiven Hanfgegnerin und Berner SVP-Grossrätin Sabina Geissbühler-Strupler verteidigen. Sie verdächtigte den Forscher, staatliche Mittel für «fragwürdige Experimente im Drogenbereich» zu missbrauchen. Was die Medikamente auf Hanfbasis angeht, bleibt zu hoffen, dass sie sich nicht nur als gewinnbringendes Standbein für Pharmaunternehmen und Mediziner etablieren. Offenbar lässt sich die Idee, dass man kranke Menschen mit Cannabis behandelt am einfachsten über Geschäfts- und Partikularinteressen politisch verkaufen. Ideale wie Freiheit oder das Recht auf Selbstmedikation finden nur schwer eine Lobby. | Die Tagung hat den Teilnehmern Hoffnung gemacht, dass sich zukünftig das restriktive Regime um den medizinischen Einsatz von Cannabis lockern wird. Leider ist auch die Tendenz zu beobachten, dass die Interessenvertreter der Medizinalcannabis-Branche, seien es nun Forscher, Produzenten oder Ärzte sich stark gegenüber der Verwendung von Cannabis als Genussmittel abgrenzen. Medizinalcannabis soll ja nicht als Vehikel für eine generelle Legalisierung wahrgenommen werden. Leider blenden sie damit die schädlichen Folgen der Prohibition, zu denen auch gesundheitliche Schäden gehören, aus. Die Haltung ist jedoch insofern verständlich, weil sich Forscher und Behandelnde in diesem Bereich immer noch mit Anfeindungen konfrontiert sehen. So musste sich kürzlich Prof. Brenneisen gegenüber Vorwürfen von Seiten der aktiven Hanfgegnerin und Berner SVP-Grossrätin Sabina Geissbühler-Strupler verteidigen. Sie verdächtigte den Forscher, staatliche Mittel für «fragwürdige Experimente im Drogenbereich» zu missbrauchen. Was die Medikamente auf Hanfbasis angeht, bleibt zu hoffen, dass sie sich nicht nur als gewinnbringendes Standbein für Pharmaunternehmen und Mediziner etablieren. Offenbar lässt sich die Idee, dass man kranke Menschen mit Cannabis behandelt am einfachsten über Geschäfts- und Partikularinteressen politisch verkaufen. Ideale wie Freiheit oder das Recht auf Selbstmedikation finden nur schwer eine Lobby. |
Wer sich für das Thema «Cannabinoide in der Medizin» interessiert, sollte einen Besuch des zweitägigen Kongresses der International Association for Cannabinoid Medicines (IACM) ins Auge fassen. Er findet Ende September in Köln statt und Informationen dazu können [[http://www.cannabis-med.org|hier]] gefunden werden. | Wer sich für das Thema «Cannabinoide in der Medizin» interessiert, sollte einen Besuch des zweitägigen Kongresses der International Association for Cannabinoid Medicines (IACM) ins Auge fassen. Er findet Ende September in Köln statt und Informationen dazu können [[http://www.cannabis-med.org|hier]] gefunden werden. |