Verhältnis Hasch zu Gras: Hasch auf dem Vormarsch

Die meisten Verzeigungen erfolgen nach wie vor wegen Gras. Doch die Hasch-Verzeigungen holen auf. Nun haben die Jüngeren die Älteren beim Haschanteil sogar überholt, während früher Hasch fast nur von den Älteren konsumiert wurde.

Wegen Cannabis-Übertretungen Beschuldigte nach Hasch/Gras

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Die erste Grafik zeigt die Entwicklung der wegen Hasch (braun) gegenüber Gras (grün) Beschuldigten. Dazu stellen wir die Ordnungsbussen (OB, grau), damit wir alle Übertretungsverfolgungen zeigen können, auch wenn bei den OB die Substanz nicht erfasst wird.

Wir fassen die Kategorien des BFS wie folgt zusammen: Hasch = Haschisch, Haschischöl und synthetische Cannabinoide; Gras = Cannabis, Marihuana, Hanf (Jungpflanze, Pflanze frisch, Pflan­ze getrocknet) und Hanfsamen.

Auch wenn nach wie vor die meisten Betroffenen wegen Grasprodukten verzeigt werden, sehen wir doch deutlich, dass der Vormarsch von Haschisch weitergegangen ist, sich sogar noch verstärkt hat.

Zahlenmässig ist mit 5’905 Hasch-Verzeigten nun der Wert von 2009 (4’095 Verzeigte) übertroffen worden – und dies, obwohl die Gesamtzahl der Beschuldigten gesunken ist.

Der Anteil der Hasch-Beschuldigten betrug im Jahr 2009 11.7 %, sank 2014 auf 6.9 % und stieg 2019 auf 24.1 %.

Aber dennoch: Die wegen Gras Verzeigten machen mit 18’613 Fällen auch 2019 immer noch den klar grösseren Teil aus. Doch das Verhältnis zwischen Hasch und Gras ist von 1:7.5 bis 1:13.5 auf nun noch 1:3.2 gesunken.

Hasch-Anteil bei Übertretungs-Beschuldigten nach Altersgruppen

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Den Grasboom vorangebracht hatten eindeutig die Jungen. Die Älteren waren ja fast ausnahmslos mit Hasch gross geworden. Von daher war der Anteil der Haschkonsumierenden bei den Älteren immer viel höher gewesen als bei den Jungen. Zum Beispiel im Jahr 2009: In unserer Kategorie mit den über 40-Jährigen lag der Haschanteil bei respek­tablen 28 %. Bei den un­ter 18-­Jährigen lag er bei 5 % (siehe Grafik rechts). In den Jahren bis 2015 sank der Hasch­anteil gerade bei den beiden ältesten Gruppen stark auf noch rund 10 %. Doch bei den Jüngeren stagnierte der Wert eher und ab 2015 begann der Haschanteil in allen Altersgruppen rasant zu steigen.

2019 haben nun die jüngeren Kohorten in der Haschfrage sogar die älteren überholt. An der Spitze liegen nun gemeinsam die 18- bis 19-Jährigen und die 20- bis 24-Jährigen, gefolgt von den 25- bis 29-Jährigen. Erst dann folgen die über 40-Jährigen. Diese Umkehr der Reihenfolge erstaunt uns immer noch. Die Werte der verschiedenen Kategorien liegen nun recht nah beieinander (22 bis 27.4 %).

Zuletzt geändert: 2023/12/22 21:16

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