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Verein Legalize it! Social Club: Das Hanfstübli kurz vor dem Start

Bewilligungen und Bürokratie, anstrengende Immobiliensuche und ­Vorbereitung für den Verkaufsstart: Damit es am 22. August 2023 mit dem ­legalen Cannabis-Verkauf losgehen konnte, mussten wir viele ­Vorbereitungsarbeiten leisten!

Rückblick seit LI98

Im Sommer hatten wir berichtet, dass wir die ersten Aufnahmegespräche durchgeführt haben. Damals planten wir noch den Verkauf aus unserem Büro an der ­Quellenstrasse 25.

Verkaufsort

Für den legalen Verkauf braucht es drei ­Bewilligungen, nämlich von der Verwaltungspolizei (VePo), vom Umwelt- und ­Gesundheitsschutz (UGZ) sowie vom Amt für Baubewilligungen (AfB).

Während VePo und UGZ keine Bedenken bezüglich dem Cannabis-Verkauf an Samstagen aus einem Büro hatten, vermeldete plötzlich das AfB, dass hierfür ein Umnutzungsverfahren nötig sei, welches mindestens 12 Wochen dauern würde. Da für ein solches Verfahren viele Absprachen nötig sind – mit Hauptmieterin, Eigentümer, ­Architekt und Behörden – leiteten wir Plan B ein: Verkauf aus dem Basislager.

Selbst Plan B war zeitweise in Gefahr!

Wir starteten also die zweite Eingabe, diesmal für ein kleines Atelier im Basislager, einer Container-Siedlung für Startups sowie Kunst- und Kreativschaffende im Zürcher Quartier Altstetten (Kreis 9). Dort holen dann die Studienteilnehmenden ihr online vorbestelltes Cannabis ab.

Unsere Aktive Sonia hat uns freundlicherweise ihr privates Atelier untervermietet, damit wir mit dem Verkauf starten können. Vielen Dank für diese Möglichkeit! Denn nur so können wir es schaffen, pünktlich zum Verkaufsstart dabei zu sein. Mit den dringend nötigen Einnahmen aus dem Verkauf wollen wir dann die hohen erwarteten Ausgaben bezahlen – in erster Linie natürlich die Miete für einen Konsumort.

Das Atelier im Basislager ist eine explizit für Gewerbenutzung vorgesehene Immobilie, weswegen wir davon ausgingen, dass hier eigentlich nichts im Weg stehen sollte. Doch auch in diesem Fall vermeldete das Amt für Baubewilligungen überraschenderweise, dass ein Umnutzungsverfahren nötig sei. Durch die lange Dauer des Verfahrens hätten wir den Verkaufsstart am 22. August auf jeden Fall verpasst.

Aber durch geschickte Verhandlungen und Eskalation haben wir es doch noch geschafft, das Amt zu überzeugen! Nun liegt uns der positive Bescheid vom Amt für ­Baubewilligungen vor. Mitte Juli haben wir zudem die Zustimmung des Stadtrates bekommen und unseren Verkaufsstandort ans Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeldet. Die Projektleitung geht davon aus, dass wir pünktlich zum Züri Can Verkaufsstart am 22. August ­Cannabis verkaufen können.

Anstrengende Immobiliensuche

Das kleine Atelier im Basislager eignet sich zwar als Verkaufsort, bietet jedoch nicht genug Platz für einen Cannabis Social Club, in dem sich mehr als drei oder vier Per­sonen aufhalten können sollten.

Daher sind wir nach wie vor auf der Suche nach einer geeigneten Lokalität für ein ­Vereinslokal innerhalb der Stadt Zürich, was sich leider als schier unmöglich ­herausstellt. Wir haben uns in den letzten Monaten seit der BAG-Bewilligung auf weit über 150 Immobilien beworben. Bei den wenigsten werden wir überhaupt zur ­Besichtigung eingeladen. Bei mittlerweile ca. 80 Immobilien konnten wir vorgängig mit der Verwaltung abklären, ob unsere Nutzung und ein allfälliger Einbau einer baubewilligungspflichtigen Lüftungsanlage in Frage kommt.

Darauf wurden wir bei mittlerweile acht Immobilien zur persönlichen Besichtigung eingeladen. Doch schlussendlich wurden alle unsere verbindlichen Mietbewerbungen immer vom ­Eigentümer abgelehnt. Uns scheint, dass wir hier auf viele Vorurteile stossen.

Dieser Prozess kostet Zeit und Energie. Für jedes geeignete Inserat schicken wir schnellstmöglich ein Anschreiben. Für jede Einladung zur Besichtigung machen wir einen Termin ab, fahren zur Immobilie und wieder zurück, füllen die Bewerbungsunterlagen aus und telefonieren, um ­etwaige Rückfragen zu beantworten. Da sind schnell einige Stunden aufgewendet, jede Woche, und das über Monate… Zeit, die wir viel lieber in den Aufbau eines ­Vereinslokals investiert hätten.

Persönliche Aufnahmegespräche

So sah das Setting für die Gespräche aus:

Ein entscheidender Schritt zur Aufnahme in die Studie ist das Aufnahmegespräch. In diesen Einzelgesprächen, die üblicherweise 30 bis 60 Minuten dauern, tragen wir die Daten der Teilnehmenden in das «Züri Can»-IT-System der Stadt ein. Mittlerweile haben Sonia und Sven über 50 solche Gespräche durchgeführt. Wir haben also Dutzende Urinproben in allen Schattierungen von hellgelb bis braungelb auf THC getestet, ziemlich persönliche Fragen gestellt und darüber auch einige spezielle ­Lebensläufe mitbekommen.

Der Altersdurchschnitt der Teilnehmenden liegt mit etwas über 40 Jahren (Bereich 18 bis über 70) ziemlich genau im Mittel der Schweiz, beim Geschlecht überwiegen die Männer allerdings klar. Die Motivation der meisten für die Teilnahme war, endlich saubere, schwarzmarktfreie Ware zu erhalten und etwas für eine zukünftige Legalisierung beizutragen. Es ist eine vielfältige Gruppe von leichten bis starken Konsumierenden, die sich hier zusammengefunden hat. Wir sind gespannt, was sich daraus ­ergibt!

Aktuell haben wir 52 Mitglieder in unserer Datenbank. Die Anzahl geführter Aufnahmegespräche ist höher, denn ein paar ­Mitglieder mussten wegen medizinischer Bedenken seitens des Studienarztes aus der Studie ausscheiden.

Von den 52 Mitgliedern haben 47 bereits bei der Stadt ihren Studienausweis anfertigen lassen, vier Teilnehmende haben das noch vor sich, und eine ärztliche Abklärung ist hängig.

Wir haben also noch Platz für einige ­Nachzügler! Wenn du Interesse hast oder jemanden kennst, kannst du dich auf ­unserer Webseite anmelden.

Alles zu unserem Social Club-Projekt

Studiencannabis Im Bild ein gesichertes Feld von Pure Production: Anbau von Hanfpflanzen zur ­Produktion von Gras und Hasch für das Zürcher Pilotprojekt (Juni 2023, Aargau)

Zuletzt geändert: 2023/12/22 21:16

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