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Repression ist die Realität, Legalisierung unser Wunsch. Die CannaTrade zeigte all die Dinge, die man heute legal mit und rund um Hanf tun kann. Das reicht uns aber nicht: Wir wollen auch einen legalen Umgang mit Blüten und Harz!
7’700 Besucherinnen und Besucher schauten an der CannaTrade 2014 vorbei – ein friedliches Volk strömte in die Stadthalle Dietikon und besichtigte die beiden Etagen mit den Ständen der Ausstellenden. Auch unseren Legalize it!-Stand fanden viele Interessierte, die dann von unserem Team «bearbeitet» wurden: Mitglieder und Spenden zu finden war unser Ziel. Dass das Mitgliederwerben nicht leicht ist, wissen wir nun seit bald 25 Jahren. Doch die 12-köpfige Legalize it!-Schar war die ganzen drei Tage unermüdlich präsent und liess nicht locker. Ein hanfiges Dankeschön an unsere Helfenden!
Ein grosses Lob gebührt dem CannaTrade-Team, das auch diese Messe wieder einmal professionell durchgeführt hat.
Nur Dank den vielen Helfenden konnte unser Sekretär Sven jeden Tag einen Vortrag über die rechtliche Situation von Hanf in der Schweiz halten. Die etwa 40-minütigen Vorträge mit Frage-/Antwort-Runde waren gut besucht, das Publikum sehr interessiert. Hier sahen wir, dass unser Thema «Hanf und Recht» viele beschäftigt und fundierte Informationen gerne konsumiert werden.
Leider ist es nicht so, dass dann gleich alle Mitglied werden. Das Mitgliederwerben bleibt ein zähes Unterfangen. Doch Informationen zu diesem schwierigen und im Verborgenen stattfindenden Thema zu erarbeiten und verständlich zusammenzufassen braucht nun mal Zeit und Geld. Das müssen wir immer wieder klar sagen.
Das fünfköpfige Podium, veranstaltet vom Nachtschattenverlag, fand ebenfalls sein Publikum. Thema war die mögliche drogenpolitische Wende, die wir vielleicht zurzeit erleben. Viele Elemente deuten international ja darauf hin, dass vielleicht wirklich das Ende der Prohibition gegen Hanf begonnen hat. Die Entwicklungen in Colorado und Uruguay sowie viele andere kleine Schritte lassen diese Vermutung zu.
Und in der Schweiz? Thomas Kessler war nach wie vor überzeugt von seinem Konzept (Schaffung eines Hanfgesetzes ähnlich der Spirituosengesetzgebung, Anbau im Berggebiet), auch wenn es nun bald 30 Jahre alt ist: Er sieht gute Chancen, dass in zwei Jahren wesentliche Änderungen kommen. Der Podiumsleiter Mischa Hauswirth (BaZ-Journalist) meinte dagegen, dass die Schweiz wohl das letzte Land sein werde, das zu einem legalen Umgang findet. Tja, und das ist halt das Spannende an der jetzigen Situation: Wir wissen nicht, wie was wann in der Schweiz kommen könnte. Und so lange bleibt das heutige BetmG halt einfach gültig. Unser Sekretär Sven Schendekehl betonte, dass die einzige Konstante über die letzten Jahre der Anstieg der Repression gewesen ist und nichts darauf hindeutet, dass bald einmal weniger verfolgt wird (also das BetmG von den Strafverfolgungsbehörden lockerer angewendet würde).
Die weiteren Podiumsteilnehmer waren Mathias Bröckers und Emmanuel Kotzian, beide aus Deutschland.
Wir wollen die Legalisierung, sehen aber, dass wir noch zu schwach sind für eine Initiative oder eine grosse politische Kampagne zur Änderung des BetmG. Da wollen wir zwar hinkommen, doch das braucht noch einige Mitglieder mehr. Und wie gesagt: Wir werden mehr, aber Mitglieder finden ist ein harziges Unterfangen und kann nur langsam geschehen.
Deshalb beschäftigen wir uns vor allem mit der halt herrschenden Illegalität und den Folgen der Repression. Da können wir aufklären, vielen helfen und das auch mit unseren jetzigen Ressourcen gut tun.
Aber letztlich wollen wir, dass THC in der Schweiz ein legaler Stoff wird, wie Alkohol oder Nikotin. Damit das gelingt, müssen wir eine Mehrheit bei einer Abstimmung finden. Das darf man nie aus dem Auge verlieren: Es braucht eine Mehrheit bei einer Abstimmung. Und das ist die Knacknuss.
Der Bundesrat findet, wie auch das BAG, dass die städtischen Abgabeprojekte wohl nicht legal durchgeführt werden können. Dafür will er der EKDF den Auftrag erteilen, Vorschläge zur Cannabispolitik zu erarbeiten. Er rechnet mit einem Bericht 2017. Genf ist nun so «weit», dass die Gruppe um Cattacin im Herbst einen Antrag an den Regierungsrat stellen wird, um die Erlaubnis zu erhalten, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Das ist sicher alles interessant, sieht aber nicht nach einer zügigen Lösung aus!
Da bleibt vorläufig wohl nur, weiter über die Repression aufzuklären, Fakten und Fälle zu sammeln und die Erkenntnisse daraus zu publizieren. Das werden wir sicher auch weiterhin tun. Mittelfristig wollen wir eine Grösse (Mitglieder, Gelder) erreichen, die es uns erlaubt, auch politisch Einfluss zu nehmen. Denn eines ist klar: Die Verfolgung von Hanf und THC-Geniessenden muss aufhören. Wir wollen legal kiffen dürfen. Dafür müssen wir ein Netzwerk bauen, das von links bis rechts, von arm bis reich, vom Freak bis zur Millionärin reicht und trotz aller Unterschiede für eine Verbesserung der Situation kämpft.
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