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thc_recht:li360506 [2017/03/02 18:27] – fabian | thc_recht:li360506 [2023/12/22 21:16] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1 | ||
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**THC-Produkte weisen ein sehr geringes Gefährdungspotenzial auf. Etliche THC-Konsumierende stellen ihren Konsum im Alter zwischen 30 und 40 Jahren ein oder reduzieren die Menge drastisch. Dies praktisch ohne Entzugssymptome.** | **THC-Produkte weisen ein sehr geringes Gefährdungspotenzial auf. Etliche THC-Konsumierende stellen ihren Konsum im Alter zwischen 30 und 40 Jahren ein oder reduzieren die Menge drastisch. Dies praktisch ohne Entzugssymptome.** | ||
- | ==== Zum Begriff Toleranz ==== | + | ===== Zum Begriff Toleranz |
Toleranz meint, dass bei gleich bleibender Dosis die Wirkung abnimmt und folglich die Dosis erhöht werden muss, um denselben Effekt zu erlangen. Es wird für nahezu jede Cannabiswirkung eine Toleranzentwicklung beschrieben. Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig erforscht. Man geht von einer Anpassung der Cannabisrezeptoren im Gehirn aus. Dabei nimmt die Geschwindigkeit des Abbaus der Cannabinoide zu, die Reizschwelle der Rezeptoren erhöht sich und die Anzahl der Rezeptoren nimmt ab. Alle diese Veränderungen sind jedoch reversibel, das heisst, dass sie nach einer gewissen Abstinenzdauer wieder in die Ausgangslage wie vor dem Konsum zurückkehren. | Toleranz meint, dass bei gleich bleibender Dosis die Wirkung abnimmt und folglich die Dosis erhöht werden muss, um denselben Effekt zu erlangen. Es wird für nahezu jede Cannabiswirkung eine Toleranzentwicklung beschrieben. Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig erforscht. Man geht von einer Anpassung der Cannabisrezeptoren im Gehirn aus. Dabei nimmt die Geschwindigkeit des Abbaus der Cannabinoide zu, die Reizschwelle der Rezeptoren erhöht sich und die Anzahl der Rezeptoren nimmt ab. Alle diese Veränderungen sind jedoch reversibel, das heisst, dass sie nach einer gewissen Abstinenzdauer wieder in die Ausgangslage wie vor dem Konsum zurückkehren. | ||
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Untersuchungen zur Toleranz zeigen oft, dass mit anhaltendem Konsum die positiven Effekte, wie zum Beispiel die Euphorie (Glücksgefühle), | Untersuchungen zur Toleranz zeigen oft, dass mit anhaltendem Konsum die positiven Effekte, wie zum Beispiel die Euphorie (Glücksgefühle), | ||
- | ==== Zum Begriff Entzugssymptome ==== | + | ===== Zum Begriff Entzugssymptome |
Die häufigsten Entzugssymptome, | Die häufigsten Entzugssymptome, | ||
- | ==== Wie gefährlich ist THC-Konsum? ==== | + | ===== Wie gefährlich ist THC-Konsum? |
Hier noch ein Beispiel dafür, mit welchen Mitteln Cannabisgegner versuchen, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, | Hier noch ein Beispiel dafür, mit welchen Mitteln Cannabisgegner versuchen, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, | ||
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Viele der neueren Bücher und Artikel, die vor einer Cannabisabhängigkeit warnen, sind von Personen geschrieben worden, welche Programme für die Suchthilfe entworfen haben. Natürlich profitieren diese Leute ungemein von der stetig ansteigenden Anzahl an vermeintlich abhängigen Konsumenten, | Viele der neueren Bücher und Artikel, die vor einer Cannabisabhängigkeit warnen, sind von Personen geschrieben worden, welche Programme für die Suchthilfe entworfen haben. Natürlich profitieren diese Leute ungemein von der stetig ansteigenden Anzahl an vermeintlich abhängigen Konsumenten, | ||
- | ==== Abhängigkeit und Risikofaktoren ==== | + | ===== Abhängigkeit und Risikofaktoren |
Es gibt zwei grosse klinische Handbücher, | Es gibt zwei grosse klinische Handbücher, | ||
- | ==== Kriterien einer Substanzabhängigkeit nach ICD-10 ==== | + | ===== Kriterien einer Substanzabhängigkeit nach ICD-10 |
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6) Anhaltender Drogen-/ | 6) Anhaltender Drogen-/ | ||
- | ==== Der Begriff «Sucht» ==== | + | ===== Der Begriff «Sucht» |
In der Suchtforschung wird zwischen psychischer und körperlicher Abhängigkeit unterschieden. Im folgenden werden die Begriffe «Sucht» und «Abhängigkeit» näher erläutert. | In der Suchtforschung wird zwischen psychischer und körperlicher Abhängigkeit unterschieden. Im folgenden werden die Begriffe «Sucht» und «Abhängigkeit» näher erläutert. | ||
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1964 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den Begriff «Sucht» offiziell durch den Begriff «Abhängigkeit» ersetzt und unterscheidet dabei zwischen physischer und psychischer Abhängigkeit. | 1964 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den Begriff «Sucht» offiziell durch den Begriff «Abhängigkeit» ersetzt und unterscheidet dabei zwischen physischer und psychischer Abhängigkeit. | ||
- | ==== Physische Abhängigkeit ==== | + | ===== Physische Abhängigkeit |
Diese ist gekennzeichnet durch eine Reihe von körperlichen und psychischen Phänomenen, | Diese ist gekennzeichnet durch eine Reihe von körperlichen und psychischen Phänomenen, | ||
Wichtig dabei ist der pharmakologische Begriff Toleranz, der besagt, dass die Dosis einer Substanz gesteigert werden muss, um den gleichen Effekt zu erzielen. | Wichtig dabei ist der pharmakologische Begriff Toleranz, der besagt, dass die Dosis einer Substanz gesteigert werden muss, um den gleichen Effekt zu erzielen. | ||
- | ==== Psychische Abhängigkeit ==== | + | ===== Psychische Abhängigkeit |
Nach WHO das unwiderstehliche Verlangen nach einer weiteren periodischen oder dauernden Einnahme einer Droge, um Lust zu erzeugen oder Missbehagen zu vermeiden. | Nach WHO das unwiderstehliche Verlangen nach einer weiteren periodischen oder dauernden Einnahme einer Droge, um Lust zu erzeugen oder Missbehagen zu vermeiden. | ||
- | ==== Der Begriff Substanzabhängigkeit ==== | + | ===== Der Begriff Substanzabhängigkeit |
Sucht ist eng verbunden mit dem Begriff Substanzabhängigkeit. Hauptmerkmal der Substanzabhängigkeit ist ein charakteristisches Muster denkmässiger, | Sucht ist eng verbunden mit dem Begriff Substanzabhängigkeit. Hauptmerkmal der Substanzabhängigkeit ist ein charakteristisches Muster denkmässiger, | ||
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- | ==== Wie steht es bei THC-Produkten? | + | ===== Wie steht es bei THC-Produkten? |
Das körperliche Abhängigkeitspotential von Cannabis ist sehr gering. Beim Absetzen der Substanz kann es zu den schon erwähnten Entzugssymptomen kommen, welche aber nach einigen Tagen wieder verschwinden. | Das körperliche Abhängigkeitspotential von Cannabis ist sehr gering. Beim Absetzen der Substanz kann es zu den schon erwähnten Entzugssymptomen kommen, welche aber nach einigen Tagen wieder verschwinden. | ||
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Wie man aus der Tabelle entnehmen kann, ist Cannabis verglichen mit anderen, sowohl illegalen als auch legalen Drogen, relativ ungefährlich. Sowohl die körperliche als auch die psychische Abhängigkeitsgefahr ist vergleichsweise gering. Nervenschäden konnten, entgegen gewissen populistischen Untersuchungen aus den USA, nicht bestätigt werden. Die Gesamttoxizität ist bis auf die erhöhte Gefahr an Krebs zu erkranken, falls Cannabis geraucht wird, ebenfalls ziemlich gering. | Wie man aus der Tabelle entnehmen kann, ist Cannabis verglichen mit anderen, sowohl illegalen als auch legalen Drogen, relativ ungefährlich. Sowohl die körperliche als auch die psychische Abhängigkeitsgefahr ist vergleichsweise gering. Nervenschäden konnten, entgegen gewissen populistischen Untersuchungen aus den USA, nicht bestätigt werden. Die Gesamttoxizität ist bis auf die erhöhte Gefahr an Krebs zu erkranken, falls Cannabis geraucht wird, ebenfalls ziemlich gering. | ||
- | ==== Unsere Erfahrungen aus der Praxis ==== | + | ===== Unsere Erfahrungen aus der Praxis |
In den letzten fünfzehn Jahren, in denen wir auf dem Thema THC-Genuss gearbeitet haben, ist uns niemand begegnet, der grössere soziale oder gesundheitliche Probleme wegen Konsums von Hasch und Gras bekommen hätte. Denn alle Personen, die gemerkt haben, dass der THC-Konsum ihnen nicht (mehr) gut tut, haben schlicht und einfach damit aufgehört. Negative Effekte stellen sich ein, weil Menschen keine Zeit (mehr) haben, um das THC zu geniessen – etwa, weil sie eine Familie gründen und dort voll eingespannt sind. Oder sie wollen Karriere machen und gewichten nun die Strebsamkeit im Beruf höher als den Genuss von Hasch und Gras. Einige merken auch, dass ihnen die früher angenehmen Effekte von THC nicht mehr wichtig sind – sie haben nun andere Freudenspender. All diese Menschen haben, vorwiegend im Alter zwischen 30 und 40, mit dem Konsum von THC aufgehört. Einfach so. Ohne Entzugskuren und ohne medizinische Hilfe. Viele sogar von einem Tag auf den anderen. | In den letzten fünfzehn Jahren, in denen wir auf dem Thema THC-Genuss gearbeitet haben, ist uns niemand begegnet, der grössere soziale oder gesundheitliche Probleme wegen Konsums von Hasch und Gras bekommen hätte. Denn alle Personen, die gemerkt haben, dass der THC-Konsum ihnen nicht (mehr) gut tut, haben schlicht und einfach damit aufgehört. Negative Effekte stellen sich ein, weil Menschen keine Zeit (mehr) haben, um das THC zu geniessen – etwa, weil sie eine Familie gründen und dort voll eingespannt sind. Oder sie wollen Karriere machen und gewichten nun die Strebsamkeit im Beruf höher als den Genuss von Hasch und Gras. Einige merken auch, dass ihnen die früher angenehmen Effekte von THC nicht mehr wichtig sind – sie haben nun andere Freudenspender. All diese Menschen haben, vorwiegend im Alter zwischen 30 und 40, mit dem Konsum von THC aufgehört. Einfach so. Ohne Entzugskuren und ohne medizinische Hilfe. Viele sogar von einem Tag auf den anderen. |